So finden Kinder Unterstüzung bei uns …

Ängste wieder loslassen

Welche Ängste habe Kinder?

Kinder haben, genau wie Erwachsene, verschiedene Ängste. Diese Ängste sind ein natürlicher Teil ihrer Entwicklung und verändern sich oft mit dem Alter. Während sie heranwachsen und die Welt um sich herum besser verstehen, können diese Ängste kommen und gehen. Es ist wichtig zu wissen, dass Kinderängste normal sind und oft ein Zeichen dafür, dass sie lernen und sich anpassen.

1. Trennungsangst

Trennungsangst ist sehr häufig bei kleinen Kindern, besonders im Alter von etwa 6 Monaten bis 3 Jahren. Diese Angst tritt auf, wenn das Kind von seinen Eltern oder Betreuungspersonen getrennt wird. Kinder fühlen sich sicher, wenn sie bei ihren Eltern sind, und wenn sie von ihnen getrennt werden, können sie sich ängstlich oder unsicher fühlen. Ein typisches Beispiel ist, wenn ein Kind weint, wenn es in den Kindergarten gebracht wird oder wenn die Eltern das Haus verlassen.

2. Angst vor Dunkelheit

Viele Kinder haben Angst vor der Dunkelheit. Diese Angst entsteht oft, weil sie in der Dunkelheit Dinge nicht klar sehen können und ihre Fantasie dann beginnt, ihnen Streiche zu spielen. Sie könnten sich vorstellen, dass sich Monster oder andere gruselige Dinge im Dunkeln verstecken. Diese Angst tritt besonders zur Schlafenszeit auf, wenn das Licht ausgeschaltet wird und das Kind allein in seinem Zimmer ist.

3. Angst vor lauten Geräuschen

Laute Geräusche wie Donner, Feuerwerk oder das Geräusch eines Staubsaugers können für kleine Kinder beängstigend sein. Diese Geräusche sind oft plötzlich und unvorhersehbar, was bei Kindern Angst auslösen kann. Da sie noch nicht verstehen, was die Geräusche verursacht, können sie besonders erschreckend wirken.

4. Angst vor fremden Personen

Fremdenangst, auch als „Fremdeln“ bekannt, ist bei Babys und Kleinkindern häufig. Diese Angst tritt auf, wenn das Kind auf Menschen trifft, die es nicht gut kennt. Es kann sich hinter den Eltern verstecken, weinen oder sich ängstlich an sie klammern. Dies ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der Kinder vor potenziellen Gefahren bewahren soll.

5. Angst vor Tieren

Viele Kinder haben Angst vor bestimmten Tieren, besonders vor solchen, die sie als bedrohlich empfinden, wie Hunde, Schlangen oder Insekten. Diese Ängste können aus persönlichen Erfahrungen, wie einem Hundebellen oder einem Bienenstich, entstehen oder einfach aus dem Unbekannten heraus, da das Kind das Verhalten des Tieres nicht vorhersagen kann.

6. Angst vor Ärzten oder Spritzen

Der Besuch beim Arzt kann für Kinder eine beängstigende Erfahrung sein, besonders wenn sie Spritzen oder andere unangenehme Behandlungen erwarten. Diese Angst kann auch durch die sterile Umgebung, die fremden Menschen und die ungewisse Erwartung, dass es weh tun könnte, verstärkt werden.

7. Angst vor Naturgewalten

Ältere Kinder können beginnen, Angst vor Naturereignissen wie Gewittern, Erdbeben oder Tornados zu entwickeln. Diese Ängste entstehen oft, wenn sie über solche Ereignisse hören oder sie im Fernsehen sehen. Da sie die Kräfte der Natur nicht kontrollieren können, können diese Ereignisse für sie besonders erschreckend sein.

8. Angst vor dem Unbekannten

Kinder haben oft Angst vor Dingen, die sie nicht verstehen oder nicht kennen. Dies kann alles Mögliche betreffen, von einem Umzug in eine neue Stadt, über den ersten Schultag, bis hin zu neuen Erfahrungen, wie dem ersten Mal allein zu Hause zu bleiben. Die Ungewissheit, was passieren könnte, löst bei Kindern oft Angst aus.

Wann sollte man bei Kinderängsten eingreifen?

Ängste sind ein normaler Teil der kindlichen Entwicklung und können in verschiedenen Phasen auftreten. Während viele Ängste von selbst wieder verschwinden, gibt es Situationen, in denen Kinder besondere Unterstützung brauchen, um mit ihren Ängsten umzugehen. Es ist wichtig, zu wissen, wann und wie man eingreifen sollte, um dem Kind zu helfen.

  • Wenn die Angst das tägliche Leben beeinträchtigt: Wenn eine Angst so stark ist, dass sie das Kind daran hindert, alltägliche Dinge zu tun, wie zur Schule zu gehen, Freunde zu treffen oder alleine einzuschlafen, ist es Zeit, einzugreifen.
  • Wenn die Angst über einen längeren Zeitraum anhält: Manche Ängste sind vorübergehend, aber wenn eine Angst über mehrere Wochen oder Monate bestehen bleibt und nicht besser wird, sollte man dem Kind gezielt helfen.
  • Wenn die Angst ungewöhnlich stark ist: Manche Kinder reagieren auf bestimmte Situationen sehr stark, zum Beispiel durch Weinen, Schreien oder Verstecken. Wenn die Reaktion unverhältnismäßig intensiv ist, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass das Kind mehr Unterstützung braucht.
  • Wenn die Angst neue Ängste auslöst: Manchmal kann eine spezifische Angst auf andere Bereiche übergreifen. Zum Beispiel kann die Angst vor Dunkelheit dazu führen, dass das Kind auch tagsüber ängstlich wird oder andere Situationen vermeidet.
  • Wenn das Kind körperliche Symptome zeigt: Ängste können sich auch körperlich äußern, zum Beispiel durch Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Übelkeit. Wenn diese Symptome regelmäßig auftreten und keine körperliche Ursache haben, könnten sie mit Angst zusammenhängen.

Wie kann man Kindern bei Ängsten helfen?

Zuhören und Verstehen

  • Ernst nehmen: Nehmen Sie die Ängste Ihres Kindes ernst, auch wenn sie Ihnen klein oder unlogisch erscheinen. Für das Kind sind sie real und bedeutsam.
  • Zuhören: Fragen Sie Ihr Kind, was genau ihm Angst macht, und hören Sie aufmerksam zu. Zeigen Sie Verständnis und Mitgefühl.
  • Beruhigen: Lassen Sie das Kind wissen, dass es in Ordnung ist, Angst zu haben, und dass Sie für es da sind.

Erklären und Aufklären

  • Angst erklären: Erklären Sie dem Kind in einfachen Worten, was Angst ist und dass es normal ist, manchmal ängstlich zu sein.
  • Realität erklären: Wenn die Angst auf Missverständnissen oder Unwissenheit basiert, wie bei der Angst vor Monstern oder Gewittern, erklären Sie, was wirklich passiert. Zum Beispiel, dass Donner nur ein Geräusch ist und keine Gefahr darstellt.

Rituale und Routinen schaffen

  • Sicherheit durch Routinen: Regelmäßige Routinen, besonders vor dem Schlafengehen, können Kindern helfen, sich sicherer zu fühlen. Ein festes Ritual, wie eine Gute-Nacht-Geschichte oder ein beruhigendes Lied, kann helfen, Ängste zu lindern.
  • Kuscheltier oder Nachtlicht: Ein Lieblingskuscheltier oder ein Nachtlicht kann dem Kind Sicherheit geben und helfen, die Angst zu überwinden.

Positive Bewältigungsstrategien vermitteln

  • Entspannungstechniken: Bringen Sie Ihrem Kind einfache Entspannungstechniken bei, wie tiefes Atmen oder das Zählen von Atemzügen. Dies kann helfen, sich in Momenten der Angst zu beruhigen.
  • Positive Gedanken fördern: Helfen Sie dem Kind, positive Gedanken zu entwickeln. Zum Beispiel könnten Sie es ermutigen, sich selbst zu sagen: „Ich bin mutig und kann das schaffen.“

Schrittweise Konfrontation

  • Langsame Annäherung: Wenn das Kind bereit ist, kann eine langsame und schrittweise Annäherung an die angstauslösende Situation hilfreich sein. Zum Beispiel könnte ein Kind, das Angst vor Hunden hat, zuerst ein Hundebild ansehen, dann einen kleinen Hund aus der Ferne beobachten und sich schließlich trauen, einen freundlichen Hund zu streicheln.
  • Erfolge feiern: Loben Sie das Kind für jeden kleinen Schritt, den es macht, um seine Angst zu überwinden. Das stärkt das Selbstvertrauen und motiviert es, weiterzumachen.

Vorbild sein

  • Vorbildliches Verhalten: Kinder lernen durch das Verhalten ihrer Eltern. Wenn Sie selbst ruhig und zuversichtlich mit Ihren eigenen Ängsten umgehen, wird Ihr Kind lernen, dass es seine eigenen Ängste auch bewältigen kann.
  • Offen über Ängste sprechen: Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es in Ordnung ist, über Ängste zu sprechen. Erzählen Sie vielleicht von einer Angst, die Sie früher hatten und wie Sie sie überwunden haben.

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

  • Therapeutische Unterstützung: Wenn die Angst des Kindes sehr stark ist oder nicht besser wird mit den oben aufgeführten Hilfemaßnahmen, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wir können mit speziellen Techniken, wie der WabunMind-Methode helfen.
  • Schulische Unterstützung: Wenn die Angst des Kindes mit der Schule zu tun hat, wie Prüfungsangst oder Mobbing, sprechen Sie mit den Lehrern oder kommen zu uns, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Fazit

Ängste sind ein normaler Teil der kindlichen Entwicklung, aber es gibt Situationen, in denen Kinder besondere Unterstützung brauchen, um ihre Ängste zu überwinden. Eltern können helfen, indem sie zuhören, erklären, Routinen schaffen und positive Bewältigungsstrategien vermitteln. In manchen Fällen kann auch professionelle Hilfe notwendig sein. Mit Geduld, Verständnis und Liebe können Eltern ihren Kindern helfen, Ängste zu bewältigen und ein starkes, selbstbewusstes Leben zu führen.

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